Montag, 21. Mai 2007

personalausweis: bereithalten


„Weisen Sie sich aus“ - Per Identitycard, per Perso-Personalausweis (zwei völlig unterschiedliche Dinge, nein, Worte, das Ding ist dasselbe) – „Weisen Sie sich aus, oder wir tun das!“ Ich weise mich aus, will nicht von Andern ausgewiesen werden, man prüft meine Personalien (der Bulle weiß nicht, ob ich eine Zigarette rauchen kann, sagt er), was verrät das über mich, was verrät das ohne mich, was macht mich zuMich, bin ich denn Augenfarbe und Größe, Herkunftsland und Foto, heißt es doch immer, wichtig seinen die „inneren Werte“ (Leberzelltode, Herzschläge, Atemfrequenzen, Alphawellen und Nervenreizleitungen), die inneren Werte, die Inneren, nicht das, was auf meinem Perso vermerkt ist um Aufschluss zu geben über meine Identität, den Bullen mein Ich aufzuschließen (wär` ja noch schöner, ihr Popliteraten!).

Aufschluss, Ausweisen, Ausschluss – klingt das nicht alles nach Knast, sind wir den hier im Gefängnis, wer hat den Schlüssel, wer schließt ein oder aus? „Ausweis bereithalten!“ wie kann ein Fremder das verlangen; bin ich denn Personal, Personal von wem, eigentlich? Knastpersonal, JVA-Personal, Bodenpersonal - die Zugehörigkeit zu dieser Kaste, per Plastikkärtchen legitimiert, zwingt alle in Gleichheit (die gibt’s nicht, gabs nie, wär aber doch schön, man!), wenigstens auf dem Plastikkärtchen, dem Perso, dem Identitätsausweis (einmal draufgesehn, alle Antworten zur Frage „WER BIN ICH“ erhalten) sehn alle gleich blöd aus, biometrische Hackfressen, das ist Gerechtigkeit! „Danke! Sie können gehen!“

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